Iß doch endlich mal normal!
Ein lang gehütetes Geheimnis | Auf die Frage, wie lange die Tochter schon hungert oder sich überisst und erbricht, können die Eltern selten konkrete Aussagen machen. Denn in der Regel ist die Tochter schon einige Jahre erkrankt, bis sie ihren Eltern ihre Ess-Störung eröffnet oder sie entdeckt wird. Ebenso kommt es in Partnerschaften vor, dass die Frau ihre Ess-Störung oft jahrelang dem Partner verheimlicht und dieser keine Ahnung hat, worunter sie leidet. Da stellt sich natürlich sofort die Frage: Wie kann eine Ess-Störung, bei der das Mädchen oder die Frau kontinuierlich abnimmt oder unregelmäßig isst und alles wieder erbricht, im familiären oder partnerschaftlichen Zusammenleben über Jahre hinweg unaufgedeckt bleiben? Ein Grund ist sicherlich das Unwissen der Eltern und Partner von Betroffenen über Esserkrankungen, weswegen sie gar nicht auf die Idee kommen, dass ihre Tochter/ Partnerin eine Bulimie oder Anorexie entwickeln könnte. ‘Dass es so was gibt, hab ich nicht gewusst, bis ich es von meiner Tochter gehört hab’, sagt ein Vater überzeugend.
Eltern und Partner sind also auf die Offenlegung durch die Betroffene angewiesen oder auf Hinweise, die ein gestörtes Essverhalten oder deren Beginn anzeigen. Doch diese Indizien werden lange Zeit von der Tochter und der Partnerin versteckt und zum Teil auch von den Angehörigen verleugnet.“
Erhätlich auch in > lettisch
Kösel Verlag | EUR 17,99 | ISBN 978-3-466-30406-6
Ich habe Ihr Buch gelesen und möchte mich bei Ihnen bedanken, da es mir sehr geholfen hat, die Problematik besser zu verstehen. Im Gegensatz zu anderen Büchern, welche sich mit dem Thema Ess-Störungen von jungen Frauen beschäftigen, ist Ihr Buch sehr einfühlsam, tiefgreifend und strukturiert. (Petra Mende, 28.06.2012)